«Das ästhetische Versprechen ist klar: Authentizität durch Überwältigung. Erinnerung als Nacherleben. Gewalt wird nicht kontextualisiert, sondern affektiv reproduziert. Wer sich auf diese Inszenierung einlässt, wird selbst Teil der traumatischen Erfahrung – und gewissermaßen selbst Opfer der Hamas.»
Zwei Tote im Urwald, Ängste, eine Schriftstellerin und ein Theatermacher auf der Jagd nach «hypnotischen» Bildern. In ihrem Roman Die Holländerinnen treibt Dorothee Elmiger ein fiebriges Spiel um die Kunst als Passion. Damit entkommt sie einer Erzählkrise – und löst gleich die nächste aus.
Maschinenstürmer, Geschichtsfreak, Mondscheinromantiker, «Radiolurch». Thomas Pynchon hat viele Gesichter, nur das eigene hält er seit 70 Jahren geheim. Schön, dass er jetzt doch noch einen Roman geschrieben hat! Zu früherer Form kann er nicht mehr auflaufen – bleibt das Komplott um den Käse.
Rodrigo Duterte sitzt in Haft in Den Haag, die Folgen seines Krieges «gegen die Drogen» halten an. Als Traumareporterin war Patricia Evangelista aus nächster Nähe dabei. Ihr Buch Some People Need Killing erzählt von Opfern wie Tätern und zeigt: Entmenschlichung hat Methode – und ist menschlich.
The populist and far right is often seen as a backlash against the neoliberalism of the ’90s and 2000s. But neoliberalism was never an innocent theory about rational market actors. Quinn Slobodian’s Hayek’s Bastards shows it was always (also) about the culture, stupid.
Deutschland, lay down. Frank Trentmann will die Blockierte Republik entkrampfen, Dr. Thomas Bergner den German Burnout behandeln. Der sozialtherapeutische Impetus ihrer Bücher zeigt: Diesem Land fehlt so einiges, besonders aber die Einsicht, dass Individuum und Gesellschaft nicht identisch sind.