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Für linke, kritische Theoretiker:innen war Adornos «Erziehung nach Auschwitz» ein Eckpfeiler der postgenozidalen Re-Education der BRD. Während Gaza brennt, wird Adornos ausdrückliche Warnung vor einer neuen «Staatsräson» in ihr Gegenteil verkehrt – auch und gerade von seinen institutionellen Erben.
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Cristina Rivera Garzas Schwester wurde als junge Studentin in Mexiko-Stadt ermordet. Der Täter, ihr Ex-Freund, war bald bekannt, blieb aber unbestraft. 30 Jahre später kann die Hinterbliebene endlich darüber schreiben – mit einer wuchtigen Präzision, die beim Dauerthema Femizid ihresgleichen sucht.
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In seinem – lt. Klappentext – «Coming-of-Middleage»-Roman Let’s Talk About Feelings brilliert Leif Randt im gleitenden, surface-sensiblen Erzählen. Der Eskapismus ist real und anschmiegsam, für ein Mikromilieu sogar realistisch; doch größere Türen der Gegenwart öffnen sich anderswo.
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Trump schleift den Welthandel, der US-Dollar sinkt auf ein Vier-Jahres-Tief, doch die dollar dominance, sein Status als Weltwährung, scheint intakt. Kenneth Rogoffs Our Dollar, Your Problem hätte aufzeigen können, was daran trügerisch, ja problematisch ist – liefert aber nur Boomer-Plattitüden.
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To keep us in the loop, the mental health industry, especially online, has hand-sized solutions for loss—even when it is as unbearable as losing a child. Against this tide of griefluencing, Yiyun Li’s memoir on the deaths of her sons insists on the permanence of sorrow—and a language of mutual care.
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George Eliots letzter Roman Daniel Deronda von 1876 war ein protozionistisches Manifest. Die zu gründende jüdische Nation erscheint als biologistisch-spiritueller Gegenentwurf zum dekadenten, «perversen» Kosmopolitismus der Europäer – und als Muster für einen ethnisch reinen Nationalstaat.
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«Die Faune leben in Silenus’ Arkadien, zeitlos, friedliebend, betrunken – und sterben nie. Ich lebe in New York, das immer zeitgemäß, nie friedlich und nur manchmal betrunken ist. Ich stecke fest und versuche rauszukriegen, wie ich in dieser zu spät gekommenen Welt mein Metier ausüben kann: Kritik.»
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Jonas Hassen Khemiri’s latest novel follows three sisters from early adulthood into midlife, untangling the life of second-generation immigrants in Sweden. With six novels and countless awards, Khemiri is a darling of the international lit circuit—and a destabilizing force within his own narrative.