Mit der Online-No. 8 erscheint auch unsere zweite Druckausgabe. Besser geworden ist wenig in diesem Jahr der Unnachgiebigkeit. Warum es so schwierig geworden ist, über Geschichte und Erinnerung zu sprechen, und wie uns das an der Gegenwart scheitern lässt. Ein Editorial zu unserem zweiten Reader.
Wie mittelmäßig darf, soll, muss ein Universitätspräsident sein? Geht es nach dem Mann, der ausgerechnet einer Universität der Künste die Kunst austreiben will, nicht mittelmäßig genug. Ein Bericht und eine Meditation – über einen, der einschüchtert, weil er sich selber hat einschüchtern lassen.
Ist Insomnia der tragische Ursprung umwerfender Kunst? Die ganze Kulturgeschichte scheint das beweisen zu wollen, aber die Fotografien von Rebekka Deubner und ein brasilianisches Verb erzählen eine andere Geschichte: Wie man aus der Welt fällt, ohne sie zu verlassen; kentert, ohne zu sinken.
«Was für eine absolut niederschmetternde Situation: In all den Jahren, in denen ich mir diese Bücher nach und nach angeschafft hatte, wäre es mir nie in den Sinn gekommen, dass ich einmal zwischen ihnen und Brot für meine Kinder würde wählen müssen.»
«The ugliness of it was devastating. In all the years I’d spent amassing my modest library, it had never occurred to me that I might one day have to weigh a book against a piece of bread for my children.»
«إطعام الصغار الآن أهم من القراءة لهم، انتابتني مشاعر هي خليط من الألم والحسرة وشعرت بفظاعة المسألة التي تجعلني مضطر للتعاطي مع فكرة بهذا
الشكل، حيث لم يخطر على ذهني عبر سنوات طويلة اقتنيت خلالها هذه الكتب وكوّنت فيها المكتبة، أن وقتاً ما سيأتي ليضع خبز الصغار مقابل الكتب في المكتب.»
الشكل، حيث لم يخطر على ذهني عبر سنوات طويلة اقتنيت خلالها هذه الكتب وكوّنت فيها المكتبة، أن وقتاً ما سيأتي ليضع خبز الصغار مقابل الكتب في المكتب.»
«Erlauben Sie mir noch diese Analogie: Anders als Charon, der die Seelen mit einem Boot über den Fluss Lethe ins Reich der Toten übersetzt, übersetzt oder bringt das Schreiben in umgekehrter Richtung die Seelen der Toten ins Reich der lebenden Lesenden zurück.»
«Which comes first – writing or translation? The answer seems obvious; you can’t translate something that’s not yet written – although I have often wished this were possible. My translators and I have joked about this, with me telling them: ‹you go ahead and translate, I’ll write it afterwards.›»
«Die ‹echte Gefahr› geht von Raketen aus, heißt es, und hier kommt die Zwei-Wände-Regel zum Tragen: Immer zwei Wände müssen es sein, die einen vom Einschlagsort trennen. Das erklärt, warum die Menschen in den Gängen auf Entwarnung warten. Für den Weg bis in den Bunker kommen die Raketen zu schnell.»
«O ‹perigo real› vem dos mísseis, e, com ele, a regra das duas paredes: você sempre deve ter duas paredes te separando de um possível ataque. Daí porque, muitos correm aos corredores de seus prédios para esperar o fim do perigo. Mísseis vêm rápido demais para se correr aos abrigos.»