«The Israel I recall sees itself as secular, liberal and democratic … It’s the Israel that failed, that is over. For this Israel, Jerusalem was the past, Tel Aviv the present and the future – this was Haifa.»
Links, antinational und pro Israel war die Formel der Antideutschen, die 1989/90 als linksradikale Subkultur entstanden. Manche von ihnen drifteten weit nach rechts, andere machten Karriere in Medien und Politik. Den deutschen Diskurs über Israel, Palästina und Antisemitismus prägen sie bis heute.
Recent novels by Jennifer Croft and Kate Briggs amp up the role of the literary translator precisely in a the moment when the machines take over. Is this a last hurrah of a heroic yet notoriously invisible profession – or does it betray an ignorance of what translators are actually doing?
Die erste Printausgabe der Berlin Review ist erschienen. Mit neuen Texten und einer Auswahl der besten Essays, Reviews und Memos aus unseren ersten fünf Monaten. Im Editorial stellen wir unseren ersten Reader vor, schauen kurz zurück und gespannt nach vorne.
«On Holy Saturday, the sun closes early, leaving a phantom of warmth for tourists and visitors. The gray light, on this doorway of a day, between death and living again, turns us into some species of ghost, wandering in pairs or groups of beloveds through the Sanssouci Park in Potsdam.»
«I dreaded encountering what I already knew: that I was more likely than white women or non-Black women of color to deliver a child prematurely, more likely to die from childbirth, and more likely to have my pain ignored by the medical professionals tasked with keeping me safe.»
«Greife in jeder unangenehmen Situation zu einem russischen Klassiker, dort ist alles noch schlimmer», lautet ein alter Witz. Inmitten von Repression und Propaganda lesen Russ:innen besonders zwei Arten von Literatur: Junge, weibliche Autofiktion, und alte Männer aus dem sowjetischen Underground.
Daniel Loicks Theorie der Gegengemeinschaften will helfen, die herrschenden Verhältnisse zu überwinden. Doch ihm fehlt ein Begriff von Herrschaft, der diese Verhältnisse systembewusst beschreibt. Seine Kritische Theorie erstarrt in Schemata von Macht und Gegenmacht, Gesellschaft und Community.
Die zeitgenössische Art World inszeniert sich als klassenlose Gesellschaft. Von Cool Britannia bis Corona erzählt Hari Kunzru im dritten und letzten Teil seiner Kunstbetriebstrilogie den Ruin dieses Milieus, in dem jede soziale Situation von der Frage ihrer Vermarktbarkeit umklammert wird.
Im Neoliberalismus verkümmerten die Glücksversprechen der Wirtschaftswunder zu einem Komplott aus Prekarität und Optimierungswut. Wie beschreibt man so ein Lebensgefühl? «Grausam optimistisch», nannte es Lauren Berlant 2011. Ein Instant Classic jüngerer Theoriebildung, endlich auch auf Deutsch.
Die feministische Kunsttheoretikerin Lu Märten war seit ihrem Tod 1970 vergessen, jetzt wird sie in Text und Ausstellung wiederentdeckt. Doch ihre visionäre Kritik am ästhetischen «Liberalismus» ist nicht reibungslos in einen Kunstbetrieb zu integrieren, der selbst von neoliberalen Strukturen lebt.
Die Gesellschaft sei gespalten, heißt es. Binäre Denkmuster, wie sie dieser Diagnose zugrundeliegen, sind oft hilfreich und manchmal auch notwendig. Aber sie begrenzen den Blick auf die Realität. Besonders für den Liberalismus ist das ein Problem. Fotografien von Maxime Verret
Schweden, einst «moralische Supermacht» und Wohlfahrtshimmel, ist heute Pro-Kopf-Weltmeister im Export von Waffen, Musik und – Krimis. Was hat das mit der so gar nicht fiktiven Erschießung des Premiers Olof Palme zu tun, und was mit der explodierenden Bandenkriminalität? Die Ermittlungen laufen.