A generation of Europeans has come of age speaking English as a lingua franca or as a professional language. What does this do to national literatures? Three novels by Colin Barrett, Veronica Raimo and Leif Randt wield subtle strategies to subvert the Anglo-American linguistic dominance.
Dozierende zeigen kaum Solidarität mit Studierenden, deren Protestcamps von Hochschulleitungen und Polizei brutal geräumt werden. Dabei brauchen wir die zeltlagernden Studierenden, denn sie nutzen ihre Rechte, um auf Völkerrechtsbrüche hinzuweisen und basisdemokratische Lösungsansätze zu entwickeln.
Unter Adenauer und Ben-Gurion nahm die deutsch-israelische Versöhnung an Fahrt auf. Gehandelt wurde dabei aus Kalkül, nicht aus Vergebungseifer und Reue. Somit beruht die Entstehungsgeschichte unserer Staatsräson auf einem einfachen Tauschhandel: Absolution für Deutschland, Aufbauhilfe für Israel.
Deutsche Kolonialtruppen begingen im heutigen Namibia den ersten Genozid des 20. Jahrhunderts, doch noch immer fehlt Grundwissen zu diesem Verbrechen, das die Bundesregierung zögerlich anerkennt. Kein Wunder, dass Namibia über die deutsche Haltung zur Genozid-Klage gegen Israel empört ist.
Mit Texas Chainsaw Massacre wurde die Kettensäge zum Kultobjekt, heute ist sie Futter für Memes. Argentiniens neuer Präsident Milei nutzte ihr Potenzial zwischen Lächerlichkeit und Effizienz und erklärte sie zum Logo seines blutrünstigen Plans: der staatlich organisierten Abschaffung des Staates.
Der Ukraine gehen die Soldaten aus, und die neuen Mobilisierungsgesetze bringen Hunderttausende in schreckliche Dilemmata. An einem höllischen Ort zwischen Nicht-siegen-und-nicht-verlieren-können wird das Land, und werden besonders seine Männer, im Abwehrkampf gegen Russland zerrieben.
«zum Beispiel, … dass seit dem 19. April general elections stattfinden, die umfangreichsten Wahlen, die die Welt kennt, 969 Millionen Wahlberechtigte, von denen wohl rund 70 Prozent über sechs Wochen zu den Wahllokalen marschieren werden…» – Ein Reisetagebuch aus Südindien im Frühjahr 2024.
Leiser, als man vermuten konnte, hat Rainald Goetz sich von der Gegenwart entfernt. Die stützenden Männerzirkel, auf denen sein Genietum ruhte und deren Geheimwünsche er erfüllte, es gibt sie nicht mehr. Einige Passagen aus der Textsammlung wrong deuten an, dass darin auch eine Erlösung liegt.
«Der Palast der Republik ist Gegenwart», behauptet eine Ausstellung im Berliner Stadtschloss. Das ist selbstredend Quatsch, denn er wurde vom nationalkonservativen Schlossneubau verdrängt. Das «Forum für Vielstimmigkeit», das das Humboldt-Forum seither sein möchte, ist eines für Geschichtsklitterei.
Nach zwei wild experimentierenden lyrischen Werken jetzt ein Roman: Mit Hasenprosa buddelt sich Maren Kames als eine der gelenkigsten Stimmen in die Mitte der deutschen Gegenwartsliteratur. Wer sich von der Lektüre jedoch eine Hatz auf fixe Bedeutung erhofft, wird ohne Beute nach Hause gehen.
Autobiografisches war ihm fast so zuwider wie Klerus und Bürgertum. Umso wertvoller sind Flauberts neben weiteren Skizzen lange verschollene Grabreden auf beste Freunde. Sie zeugen von seinem Hass auf die Ehe und einer Gegenutopie: Familien «im Geiste», die keine Kinder produzieren, sondern Werke.
Umwelt, Klima, Frieden, alles geht dahin. Viele suchen deshalb Halt in neuen esoterischen Praktiken oder alten Erlösungsreligionen. Was sollen aber all jene tun, die das zu eskapistisch finden? Einen «säkularen Glauben» entwickeln, sagt Martin Hägglund in einem großen philosophischen Entwurf.